Pecs

Was zuerst war 😉

Heute morgen hatte ich dann wirklich einen Heidenspaß: (Was können eigentlich die Heiden dafür?)
Nachdem ich recht früh aufgestanden bin, in Ruhe gefrühstückt hatte, habe ich dann meine Sachen zusammengepackt. Als ich damit fertig war, wollte ich nur noch kurz zum Bezahlen an die Rezeption gehen. Also schloss ich mit Schwung die seitliche Schiebetür vom Auto und wunderte mich augenblicklich über das seltsame Geräusch, was die Tür dabei machte. Dann fiel mir ein, dass ich beim Aufräumen den Wagenschlüssel auf den Fahrersitz geworfen hatte, um ihn schnell wieder zu finden. Und noch dazu kam mir der Gedanke, dass ich den Wagen vorhin, als ich auf die Toilette ging, verriegelt hatte bis auf die seitliche Schiebetür. Ich lief also mehrfach um den Wagen, aber nichts da: Alle Türen waren zu. Und die Fenster auch, denn die hatte ich ja nachts wegen der verdammten Stechmücken verrammelt. Da stand ich also plötzlich ziemlich dumm da: Auto zu und Schlüssel im Wagen. Bin dann sofort zur Rezeption und der sehr hilfsbereiten jungen Dame fiel auch sofort jemand ein, der bei meinem Problem helfen könnte. Nachdem sie ihn dann nach etwa einer Stunde fortlaufender Telefonierei (trotz 24-Stunden-Notdienst 😉 ) endlich erreichte, versprach der Techniker auch in etwa einer weiteren Stunde da zu sein. Puuuh… also der Tag doch noch gerettet. Aber ich hatte nicht damit gerechnet, dass die ungarischen Stunden irgendwie ungefähr doppelt so lang sind wie unsere. Also erschien der Mann nach gut zwei Stunden, probierte es erst erfolglos mit einer Art speziellen Dietrich und wandte dann eine andere Technik an und siehe da: Nach 10 Minuten Arbeit war die rote Kutsche offen und nicht der kleinste Kratzer daran zu sehen ( Ich verrate jetzt nicht, wie er das getan hat; ich will ja keinen auf dumme Gedanken bringen 🙂 ) Für diese Heldentat verlangte der gute Mann dann 100 Euro, die ich ihm auch bereitwillig zahlte. Denn da zeigte sich mal wieder, dass es nicht darauf ankommt wie lange man für eine Arbeit braucht, sondern das man das nötige Wissen hat. Für alle die mal ähnliche Probleme haben, hier die Visitenkarte des guten Mannes 😉
visitenkarte

Pecs
Pécs ist eine der ältesten Städte Ungarns und war bereits zu vorgeschichtlicher Zeit ein Siedlungsort. Zur Zeit der römischen Herrschaft war die Stadt unter dem Namen Sopianae seit dem dritten Jahrhundert eine bedeutende Stadt der Provinz Pannonien. Später hieß sie (lat.) Quinque Ecclesiae („fünf Kirchen“), woraus sich ihr späterer deutscher Name Fünfkirchen herleitet. Pécs liegt am Fuße des Mecsek-Gebirges nahe der kroatischen Grenze und die zahlreichen Baudenkmäler verleihen dem Ort eine mediterrane Atmosphäre.

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Eine Sehenswürdigkeit in Pecs ist die Kathedrale St. Peter und Paul aus dem 11.Jahrhundert (umgebaut im 19. Jahrhundert mit Ausmalungen des deutschen Malers Karl Christian Andreae). Die Grundmauern der heutigen Unterkirche des Doms von Pécs stammen aus spätrömischer Zeit. Sie gehen auf das Ende des 4. Jahrhunderts zurück. Da die Kirche an einer wichtigen Römerstraße liegt, hätte die Karawane sie auf dem Weg nach Novi Sad bestimmt gesehen. Eine Besonderheit im Innenraum ist der Altar, den ich in einer solchen Form bisher in noch keiner anderen Kirche gesehen habe.
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Was sonst noch war
Für die Nacht hatte ich mir aus dem ADAC-Campingführer den Davodi Campingplatz ausgesucht. Er hat laut ADAC eine recht gute Ausstattung und ich zweifelte im ersten Moment, ob er nicht vielleicht zu nobel für mich und die rote Kutsche wäre, da er Teil einer Freizeitanlage mit Hotel und Thermalbad sein sollte. Die erste Überraschung hatte ich dann in Mohacs. Laut Navigerät fuhr ich auf die Donau zu und die Symbole auf den Verkehrsschildern sahen schon irgendwie seltsam aus. Und plötzlich stand ich vor einer Fähre. Also schnell ein Ticket gelöst und so überquerten die rote Kutsche und ich die Donau tatsächlich auf einem Schiff 🙂 .

Die rote Kutsche auf der Fähre über die Donau

Die rote Kutsche auf der Fähre über die Donau

Als ich von der Fähre kam, fiel mir die nächste Besonderheit auf: Das Navigationsgerät gab als nächstes Abbiegeziel nur „Straße“ an, also ohne irgendeinen Namen. Und so fuhr ich also etwa 20 km auf einer Landstraße, die erst zwei- dann einspurig und immer ruppiger wurde. Die Straße in die ich abbiegen sollte entpuppte sich als geschotterter Feldweg. Hmm… kann nicht sein, dachte ich mir, aber die nächstmögliche „Straße“ in die Richtung sah genauso aus. Also hoppelten die Kutsche und ich darüber und nach etwa einem Kilometer standen wir dann tatsächlich vor dem Campingplatz. Ein Areal etwa zweimal so groß wie ein Fußballfeld. Mit mir campten hier noch ganze drei Wohnwagen und nebenan schien ein kleines Freibad zu liegen. Das laut ADAC versprochene WLAN gab es nicht, aber dafür wenigstens eine Waschmaschine. Und so habe ich eine absolut ruhige Nacht „irgendwo im Nirgendwo“ verbracht 🙂

gefahrene Strecke: 249 km gesamt: 3348 km

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