Der Medicus – eine Zusammenfassung

Der Medicus -Buch von Noah Gordon
Mittlerweile wurde alleine in Deutschland das Buch Der Medicus von Noah Gordon mehr als 6 Millionen Mal verkauft. Da jedoch die Verfilmung des Buches teilweise sehr stark vom Buch abweicht, hier erst einmal eine kurze Inhaltsangabe des Buches:

Der Roman handelt vom jungen Robert Jeremy Cole (im Buch meist Rob genannt), der um das Jahr 1000 in London aufwächst. Als innerhalb kurzer Zeit beide Elternteile auf tragische Weise ums Leben kommen, wird er als 9 jähriger zur Waise. Bei beiden Elternteilen sitzt er zuvor am Krankenbett und spürt kurz vor deren Tod wie das Leben aus ihnen weicht. Robert ist entsetzt als er feststellt, dass er womöglich die Gabe hat, den Tod vorauszusehen. Seine fünf Geschwister werden von Nachbarn und anderen Leuten aufgenommen, sodass am Ende nur noch Rob ziemlich verzweifelt übrig bleibt.

Roberts Leben ändert sich erst, als ein Reisender von seinem Schicksal erfährt und sich bereit erklärt, sich des Jungen anzunehmen. Er ist ein Bader, also ein mittelalterlicher „Arzt für die kleinen Leute“. Er verkauft den Bürgern nach einer kurzen Unterhaltungsshow Fläschchen mit einer geheimnisvollen Medizin, untersucht sie und führt einfache medizinische Behandlungen der Kranken durch. Rob ist zwar anfangs sehr misstrauisch dem Bader gegenüber, erkennt aber, dass es wohl für ihn eine einmalige Chance ist sein Schicksal zu ändern, indem er eine Lehre beim Bader aufnimmt. Er erlernt vom Bader deren Zaubertricks, die Kunst des Jonglierens, das Geschichten erzählen, aber auch das Handwerk der Heilkunst. Im Laufe der Jahre erkennt Robert jedoch, dass es viele Krankheiten gibt, gegen die sie als Bader nichts ausrichten können. Er hört allerdings auch von einem jüdischen Medicus namens Benjamin Merlin, dass es im Orient eine Akademie für Ärzte gibt.

Bald darauf stirbt der Bader und Rob ist von da an auf sich alleine gestellt. Während seiner Arbeit trifft er den Medicus Benjamin Merlin wieder und lernt dessen Fähigkeiten und Kenntnisse der Medizin kennen und schätzen. Doch obwohl Merlin das Talent und den Wunsch von Rob, heilen zu lernen, erkennt, nimmt er ihn nicht als Lehrling an, da die katholische Kirche dies nicht zulassen würde. Jedoch erzählt Merlin ihm von einem großartigen Heiler namens Avicenna, genannt Ibn Sina. Dieser unterrichtet Medizin an der Madrassa, einer Schule für Medizin im fernen Isfahan. Doch Rob kann als Christ an dieser Schule nicht zugelassen werden. Als auch ein zweiter jüdischer Medicus (Isaak Adolecentoli) in Malmesbury ihn als Lehrling ablehnt, beschließt Rob, sich als Jude auszugeben, um diese Schule besuchen zu können.

Der zweite Teil des Buches handelt von der langen Reise von London nach Persien. Auf dem Weg über Frankreich nach Deutschland wird er von einem alten englisch sprechenden Franzosen begleitet. In Ungarn schließt er sich dann einer Karawane an um nicht ohne Schutz zu reisen. Während dieser Reise verliebt er sich in die Schottin Mary, deren Vater ihn aber nicht akzeptiert, weil er sich zu oft mit den jüdischen Mitreisenden abgibt. Robert lernt innerhalb der Karawane von einem jungen jüdischen Mann Parsi, die persische Sprache. Mit den Juden verbringt er dann den Winter in einem Dorf auf dem Balkan, lernt dabei weiter Persisch und schaut sich Sitten und Verhalten der Juden ab, soweit ihm dies möglich ist.

Mary und ihr Vater trennen sich schon vor Konstantinopel von der Karawane, nachdem Rob ein Angebot, Schäfer und Marys Mann zu werden, ausgeschlagen hat. Kurz vor seiner Weiterreise aus Konstantinopel (das heutige Istanbul), ändert Robert endgültig seine Identität. Aus dem Christ Robert Jeremy Cole wird der Jude Jesse ben Benjamin.

Den letzten Teil seiner Reise verbringt Robert mit 3 jüdischen Männern, die ihn übers Schwarze Meer, durch die Wüste nach Isfahan begleiten. Kurz vor der Ankunft in Isfahan rettet ihm der persische König der Könige Ala-al-Dawla, der Shahansha, das Leben, indem er einen wilden Panther erschießt, der Rob angreift.

In Isfahan angekommen macht sich Robert sofort auf den Weg zur Universität um sich dort als Student zu bewerben. Er wird aber abgewiesen und weil er sich wehrt, eingesperrt. Kurz darauf wird er jedoch freigelassen und ihm wird vom König ein kleines Haus, ein Pferd und Kleidung zugewiesen, weil der König von Roberts langer Reise und seinem Mut beeindruckt ist. Nicht viel später erhält er vom „Arzt aller Ärzte“, dem großen Medicus Ibn Sina, die Einladung, an der Universität zu studieren.

Robert beginnt also als Jesse ben Benjamin sein Studium und es erweist sich als großer Vorteil, dass er die persische Sprache bereits erlernt hat. Er muss den Unterrichtsstunden folgen können, im nahe gelegenen Krankenhaus die Kranken pflegen und von anderen Ärzten lernen. Die Arbeit bereitet Robert jedoch Freude und sein Ehrgeiz wächst immer mehr.

Ibn Sina, der Medicus erkennt Roberts Mut und Ehrgeiz, sowie seine Zuneigung die er für die Kranken hat. Als in einer anderen Stadt die Beulenpest ausbricht, schickt Robert und seine Freunde, Mirdin Askari und Karim Harun, dorthin. Es ist schwer für die Studenten, zu erkennen, dass man diese Seuche nicht heilen kann, sondern versuchen muss sie unter Kontrolle zu halten. In den Monaten ihrer Abwesenheit, sehen sie tausende Menschen sterben, bis schließlich auch Robert erkrankt aber wie durch ein Wunder überlebt.

Nach der Rückkehr nach Isfahan, hört Robert wieder etwas von seiner großen Liebe Mary, die ein paar Tagesreisen weiter lebt und deren Vater im Sterben liegt. Er reist zu ihr und holt sie zu sich nach Isfahan, nachdem ihr Vater begraben wurde. Mary versteht anfangs nicht, warum Robert sich als Jude ausgibt und es gefällt ihr gar nicht, bei ihm im jüdischen Stadtteil Isfahans zu leben.

Robert beendet sein Studium mit Auszeichnung und erreicht sein Ziel, Arzt zu werden. Mary wird von den Menschen in Isfahan jedoch nicht akzeptiert und Roberts bester Freund, Mirdin findet seine wahre Identität heraus. Ihre Freundschaft droht zu zerbrechen, vertieft sich allerdings, als Mirdin Robert verzeiht. Als Mary ihr erstes Kind erwartet, erhält Rob vom König den Befehl, mit der königlichen Armee nach Indien zu ziehen, um dort ein Elefantengehege zu überfallen. Mirdin und Karim begleiten Robert nach Indien, doch nur Robert und Karim kehren nach Isfahan zurück.

Nun arbeitet Robert als tagsüber als Arzt und seziert nachts heimlich Leichen im Keller des Krankenhauses. Nicht nur, dass er damit eine Todsünde begeht, Mary glaubt, er würde fremdgehen. Doch als Mary zum zweiten Mal schwanger wird, ist die Ehekrise überwunden.

Roberts letzter Freund, Karim, wird nachdem er mit der Frau Ibn Sinas erwischt wird, hingerichtet. Auch Ibn Sina stirbt kurz darauf an einer schweren Krankheit. Als dann auch noch der König bei einer Schlacht vor den Stadttoren stirbt, flieht Robert mit seiner Frau und seinen Kindern aus der Stadt.

Nach einer langen, harten Heimreise, lässt sich die Familie in London nieder. Mary fühlt sich in London nicht wohl und reist mit den Kindern nach Schottland. Robert will als Arzt in London bleiben, doch er wird von den Ärztekollegen nicht akzeptiert und ein Mann, der ihn vor Jahren in Persien getroffen hat, erkennt ihn als den Juden Jesse ben Benjamin wieder.

Robert wird angezeigt und zum Tode verurteilt, weil er in den Augen der Kirche eine Todsünde begangen hat, da er, augenscheinlich ein Jude, sich als Christ ausgibt. Robert beteuert, dass er Christ ist und erhält die Möglichkeit freizukommen, wenn er zwölf Menschen findet, die beschwören können, dass er wirklich Christ ist. Es findet sich allerdings nur einer, ein junger Mönch, der sich ihm als einer seiner Brüder vorstellt. Robert weiß, dass ihm dies nicht hilft und flieht aus London zu seiner Familie nach Schottland, wo er bis zu seinem Lebensende lebt und als Arzt praktiziert.

1 Antwort

  1. 2. März 2015

    […] man Buch und Film, so fällt einem auf, dass der Film doch sehr weit von der Buchvorlage abweicht. Als Film […]

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